Im zweiten Teil seines Vortrags (wieder mit Musikbeispielen und Dokumenten) zur Entstehung des „Ring des Nibelungen“ widmet sich Frank Piontek dem letzten Teil der Entstehung von Wagners Opus magnum. Es fällt in die zweite Schweizer Zeit, also die Jahre in Tribschen, in denen Wagner, nach der Komposition des zweiten Siegfried-Akts, nach einer rund elfjährigen Unterbrechung, in denen er Tristan und Die Meistersinger von Nürnberg schrieb, mit dem dritten Siegfried-Akt einen neuen Gipfelpunkt seiner musikalischen Variations-Kunst erreicht hatte. Doch musste Wagner bis zur Vollendung der Komposition im Jahre 1874 noch einige Kombinationskunst anwenden, um das Konzept – in einem entscheidenden Punkt verändert – schließlich glücklich ins Reine zu schreiben.
